Wenn man an belgische, feinste Schokolade ohne zugesetzten Zucker denkt, kommt man an 2 großen Herstellern nicht vorbei:  Callebaut und Puratos.

Callebaut steht für “Das Leben mit Freude füllen”. Ein gut gewähltes Motto für ein Unternehmen, das jahrein, jahraus für den Nachschub an bester Rohschokolade sorgt.

Die Geschichte des Hauses Callebaut

Zuckerfreie Schokolade seit Generationen

Das Unternehmen Callebaut hat es sich zur Aufgabe gemacht, jeden Konditor mit großartiger Schokolade zu versorgen und sie darin zu unterstützen, was sie am meisten lieben – die Herstellung von wundervollen schokoladigen Köstlichkeiten für Ihre Fans und Freunde.

Die Geschichte beginnt im Jahr 1911 in einer kleinen belgischen Stadt namens Wieze, etwa 40 km nordwestlich von Brüssel gelegen: Octaaf Callebaut experimentiert mit dem Rösten von Kakaobohnen und entwickelt erste Rezepte für Schokolademassen. Bereits 1918 verfügt der junge Unternehmer über verschiedene, intensiv-aromatische Rezepte mit den geheimnisvollen Nammen 811, 823 und W2, die er ständig weiterentwickelt und sie seinen Kunden vorstellt. Zuckerfreie Schokoladen sind damals noch keine darunter, der Trend zu belgischen Schokoladen ohne zugesetzten Zucker/no sugar added setzt erst später ein.

Bald jedoch dienen die Rezepte vielen Konditoren und Chocolatiers als Grundlage für ihre Schokoladen- und Pralinenkombinationen. In einer schier endlosen Auswahl an Zutaten wie Früchten, Nüssen oder Aromaten dienen sie als Basis für süße Köstlichkeiten.

Die ersten Schokoladen-Kouvertüren – aber noch keine zuckerfreien Schokoladen

Callebaut entwickelt aus der Not heraus die erste Schokoladenkuvertüre, da in der Kriegszeit des Ersten Weltkriegs keine Schokolade verfügbar war. Die Konditoren und Schokoladenmeister benötigten jedoch unbedingt eine gute Schokoladen-Masse für die Herstellung ihrer Pralinen, Konfekt und Tafelschokoladen sowie Schoko-Riegeln und Schokodrops.

1935 macht Callebaut eine einschneidende Erfindung: Das Milchschokoladenrezept Nr. 845: es besteht aus wenigen Zutaten, das Geheimnis liegt in der Zubereitung, in der Wahl der richtigen Temperatur, im Conchieren und der korrekten Abfolge aller Herstellungsschritte. Zuckerfreie Schokolade verzeiht hier ebenso wenig Fehler wie Schokolade mit Zuckerzusatz.

Ab 1960 beginnt Callebaut, seine Produkte zu exportieren. Ab diesem Zeitpunkt verbreitet sich der hervorragende Ruf belgischer Schokolade in ganz Europa und später in der ganzen Welt. In den Boom-Jahren der 60er und 70er ist zuckerfreie Schokolade noch kein beherrschendes Thema. Allerdings zeigt sich langsam, dass es zu einer Übernährung der Bevölkerung kommt und die Menschen zunehmend übergewichtig werden. Zuckerfrei Naschen ist immer noch ein Experimentierfeld.

In den 60er- Jahren begeistern sich immer mehr Hersteller von Schokolade und Pralinen, Konditoren und Chocolatiers auf der ganzen Welt für die Arbeit mit belgischer Schokolade von Callebaut. Belgische Schokolade wird weltweit ein Begriff. Ein wichtiger Meilenstein für Callebaut ist die Entwicklung von Schokoladetropfen (über die Herstellungsmöglichkeiten und die Verwendung von Schokoladetropfen findest du hier einen interessanten und ausführlichen Blog-Beitrag).

Zuckerfreie und zuckerhaltige Schokoladetropfen – Schokodrops

Sie sind super: schmecken einzigartig, sind praktisch und fein zu dosieren. Damit eignen sich Schokodrops bestens für die Herstellung von Schokolademassen für Pralinenhersteller und Konfekthersteller (zuckerfreie Pralinen und Konfekt ohne zugesetzten Zucker – no sugar added). Chocolatiers auf der ganzen Welt sind von dieser Erfindung begeistert und schnell beginnen die Wettbewerber von Callebaut, die Schokodrops zu kopieren. Der Siegeszug ist nicht mehr aufzuhalten und heute verwenden die meisten Schokoladehersteller sehr gerne Schokodrops für die Herstellung von zuckerfreier Schokolade.

Callebaut hat heute eine eigene Marke für Schokoladen ohne zugesetzten Zucker entwickelt: “Malchoc“, eine Wortkreation aus Maltit und Chocolate. Lt. eigener Aussage von Callebaut: “Köstliche und geschmacksintensive Schokolade mit Maltit anstelle von Zucker. Knack, Mundgefühl, Farbe und perfekter Glanz genau wie bei unseren anderen Feinsten Belgischen Schokoladen. Und das ganz ohne Zucker.”

Dafür vergeben wir die Höchstnote! 🙂

Mit zuckerfreier Schokolade in die Zukunft

Wie alle großen Rohschokolade-Hersteller forscht man auch hier an den Ernährungs- und Genusstrends der Zukunft. Weniger Zucker, weniger Fett und weniger Salz ist die Devise, die natürlich bei belgischer Schokolade nur in einem gewissen Umfang möglich sind. Zuckerfreie Schokoladen bzw. Schokolade ohne Zucker sind heute weit verbreitet, der Geschmack unterscheidet sich nicht von den üblichen Schokolade-Zuckerbomben. Weniger Fett ist dagegen nur schwer möglich, weil Kakao (vor allem die Kakaobutter) unverzichtbar für den authentischen Schokoladegeschmack sind. Kakaobutter ist von Natur aus fetthaltig und bringt Fett – ein gutes Pflanzenfett – in die Schokolade. Salz ist für Schokolade nicht entscheidend.

Immer wichtiger werden auch neue Servier- und Darreichungsformen für zuckerfreie Schokolade. Ob als Schokospäne als Kaffee-Topping oder als geriebene Schokolade am Dessert; ob als Hobelspäne aus zuckerfreier Schokolade oder als kleine Schokosternchen zum Backen. Zuckerfreie Schokolade aus Belgien ist sehr vielseitig verwendbar und geschmacklich stets am Spitzenplatz zu finden.

Puratos zuckerfreie belgische Schokolade

Das Unternehmen Puratos ist seit 1919 am Markt und hat damit ein ähnliches Alter wie Callebaut. Ursprünglich als kleines Unternehmen gegründet, hat Puratos heute über 9.000 Mitarbeiter in vielen Ländern. Neben belgischer Schokolade gibt es hier Hefeteigmischungen, Croissant-Mischungen und vieles mehr. Zuckerfreie belgische Schokoladen, egal ob Vollmilchschokolade, Dunkle Schokolade oder Weiße Schokolade aus Belgien, sucht man hier lt. Firmenhomepage aber vergeblich. Das finden wir sehr schade.