Zuckerfreie Trinkschokolade

Zubereitungsarten von zuckerfreier Trinkschokolade

Zuckerfreie Trinkschokolade lässt sich grob in 4 Zubereitungsarten einteilen:

1. Ganze Kakaobohne
2. Mit echter Schokolade
3. Mit Kakaopulver
4. Instantvarianten

ad 1 Ganze Kakaobohne für zuckerfreie Trinkschokolade

Dabei handelt es sich um die ursprünglichste Form von Trinkkakao: Ganze Kakaobohnen werden zu Pulver vermahlen und danach entweder sofort verwendet oder für die spätere Verwendung in Form gepresst (Kugeln, Pellets, Tablettenform). Das Pulver bzw. die gepresste Variante wird mit heißem Wasser vermischt und mit einem Quirl aufgeschlagen. Diese Form des Trinkkakaos ist komplett zuckerfrei und schmeckt gänzlich anders als die in Europa gewohnten Varianten von Trinkkakao.

ad 2 Zubereitung mit echter Schokolade

Rezept wie oben beschrieben: Echte Schokolade wird aufgelöst und mit heißer Milch vermischt. Zusätzlich gesüßt mit Maltit oder Xylit, je nach Geschmack auch ohne zusätzliche Süßung, jedenfalls aber ohne Zuckerzusatz. Das Ergebnis ist eine cremige, wohlschmeckende heiße zuckerfreie Schokolade, die höchsten Ansprüchen genügt.

ad 3 Mit Kakaopulver

Günstiger als mit Schokolade, annähernd echter Geschmack, aber nicht so voll und abgerundet wie mit echter Schokolade. Zuckerfreie Trinkschokolade, die nur mit Kakaopulver hergestellt wird, solltest du nicht mit Wasser, sondern immer mit Milch anrühren. So erhältst du einen fein-cremigen Geschmack.

ad 4 Instantvarianten

Heute die häufigste Form von zuckerfreiem Trinkkakao. Geht schnell, vor allem beim Frühstück, Kinder lieben sie. Gourmets und Anhänger von echter zuckerfreier Trinkschokolade sind skeptisch; allerdings hat diese Zubereitungsart durchaus ihre Berechtigung. Morgens muss es schnell gehen, niemand hat Lust auf einen Abwasch vor der Arbeit 🙂

Die Zubereitung dieser Variante ist denkbar einfach: Milch erhitzen, Instantkakaopulver einrühren, zuckerfreie Trinkschokolade genießen.

Wie wäre es mit dieser zuckerfreien Trinkschokolade zusammen mit einem knackigen Keks?

Heiße Schokolade wird immer in vorgewärmten Tassen oder größeren Häferln angerichtet. Tassen nimmst du besser bei Kaffeetafeln oder eher förmlichen Anlässen, rustikale Häferln sind bei urigen Hüttenabenden oder nach einem Spaziergang im Schneegestöber angebracht. Wie auch immer: Tassen anwärmen, heiße zuckerfreie Schokolade mit einem Schneebesen aufschlagen und nach Belieben mit Obers (Sahne) garnieren, Schokospäne drüberstreuen und sofort servieren. Auch ein Schuss Rum macht sich gut.

Dazu nimmst du am besten eine Kekssorte, die entweder etwas größer ist als normale Kekse oder die kräftiger gewürzt sind als normale Kekse. Ansonsten haben die zuckerfreien Kekse keine Chance, geschmacklich gegen die heiße zuckerfreie Trinkschokolade anzukommen und gehen unter. Wir empfehlen dir hier entweder unsere Spritzkekse mit Butter oder die Spekulatiuskekse ohne Zucker.

Zuckerfreie Schokolade – Beginn eines Siegeszugs in Europa

Wie kam eigentlich die Schokolade nach Europa?

Auslöser dafür ist die Eroberung Mexikos durch spanische Kolonialtruppen unter Hernán Cortés in den Jahren 1519 bis 1521. Die Spanien kamen dabei erstmals in großem Stil mit Kakao in Kontakt, wussten aber damals nichts damit anzufangen. Erst 20 Jahre später erfolgte ein Besuch am spanischen Hof: Eine Gruppe von Dominikanermönchen – gemeinsam mit einigen indigenen Kekchi-Maya – machte dem Hof ihre Aufwartung und brachte als Gastgeschenk unter anderem Kakaobohnen sowie eine fertig zubereitete Trinkschokolade mit.

Allerdings dauerte es von da an nochmals rd. 100 Jahre, bis größere Mengen an Kakaobohnen nach Spanien transportiert wurden. Die ursprüngliche Zubereitungsform mit Wasser und anschließendem Aufschlagen mittels Quirl war unverändert. Lediglich die Gewürze änderten sich: Anstelle von scharfem Chili verwendeten die Spanier nun Zimt, Vanille und Kardamom. Der Genuss von zuckerfreier Trinkschokolade war jedoch immer noch auf den Adel beschränkt. Zu teuer waren die Kakaobohnen und die verwendeten Gewürze.

Zuckerfreie Trinkschokolade – weitere Verbreitung

Nach Spanien verbreitete sich der Heiße Kakao nach Italien. Die Kirche hatte ihren Segen zum Genuss von Kakao gegeben, worauf sich Klöster in Spanien und Italien (und später auch in Frankreich) mit dem neuen Getränk beschäftigten. Die genussfreudigen Italiener verfeinerten das Getränk mit Limonen- und Orangenschalen. Dennoch ist dieser zuckerfreie heiße Kakao mit der uns bekannten Variante nicht vergleichbar.

Frankreich wurde schließlich im Jahr 1660 geradezu von der zuckerfreien Trinkschokolade überrollt. Die spanische Prinzessin Maria Theresia und ihr Gemahl, der Sonnenkönig Ludwig XIV, begeisterten sich für das exotische Getränk, während Kakao für das Bürgertum als das Sinnbild für Dekadenz und Müßiggang galt. Die aufgeklärte Bürgerschicht genoss lieber belebenden Kaffee als zuckerfreie Trinkschokolade.

1655 verlor schließlich Spanien die Karibikinsel Jamaika und damit die dortigen Kakaoplantagen an die Briten. Die Briten wickelten ihren Handel über private Handelshäuser ab und nicht über staatsmonopolistische Kanäle, wodurch die Kakaopreise deutlich fielen. Breite britische Bevölkerungsschichten hatten damit erstmalig die Möglichkeit, heißen zuckerfreien Kakao zu genießen. Dieser war zwar teurer als Kaffee, aber einigermaßen erschwinglich. Hier kam es dann zu einem Quantensprung in der Geschichte der zuckerfreien Schokolade: Erstmalig kamen findige Briten auf die Idee, zuckerfreie Trinkschokolade mit Milch statt wie bisher mit Wasser zuzubereiten.

Zuckerfreie Trinkschokolade – Deutschland

Kakao startete in Deutschland spät durch: erst um 1680 fand Kakao und zuckerfreie Trinkschokolade in Deutschland Verbreitung, und da erstmal als Arznei. Erst nach und nach eroberte Kakao breitere Bevölkerungsschichten.

Einer der größten Hersteller von Schokoladen ist das Unternehmen Barry Callebaut in Zürich.

Quellen: myswisschocolate.com, wissenschaft.com